Freitag, 23. Dezember 2016

Weihnachtsgruß vom Bürgermeister Klaus-Hinrich Singer

Foto Hans-Hartmuth Müller

Liebe Auermühler, Lüscher, Räderloher und Steinhorster,

Weihnachten steht vor der Tür und auch das Jahr 2016 neigt sich dem Ende. Wir haben gerade die „kürzesten Tage“ und es bietet sich geradezu an, einmal innezuhalten und sich ein paar grundlegende Gedanken zu machen.

Viele Menschen haben im Moment das Gefühl, daß die Welt kleiner wird: Hat man doch nach dem Mauerfall gedacht, die Zeit des Kalten Krieges sei vorbei. Stattdessen müssen wir gerade lernen, daß Rußland und die westliche Welt sich unversöhnlich gegenüberstehen, daß Länder wie die Türkei sich in Autokratien verwandeln, daß Afrika der vergessene Kontinent bleibt und daß Grenzkontrollen innerhalb der EU wieder vorstellbar sind. Der Ausgang der Präsidentenwahlen in den USA löst ebenso diffuse Ängste aus wie die schon erfolgte oder drohende 
Machtübernahme von Rechtpopulisten in vielen Nachbarländern. Die EU droht auseinanderzufallen, es ist vielen klar, daß die wirtschaftlichen Verhält- nisse in Südeuropa, gerade auch mit der viel zu hohen Jugendarbeitslosigkeit nicht ohne Folgen bleiben werden und auch die Zukunft des Euro scheint keineswegs sicher.

Auf der anderen Seite muß man aber auch feststellen, daß es den Deutschen objektiv gesehen im Moment so gut geht wie noch nie, vor allem auch im Verhältnis zu den allermeisten anderen Regionen der Welt. Gerade dieses führt ja auch dazu, daß wir ein bevorzugtes Ziel für Flüchtlinge aus vielen Ländern sind. Steinhorst hat überproportional viele Asylbewerber aufgenommen, und wir können stolz darauf sein, daß das tägliche Zusammenleben mit Angehörigen anderer Kulturkreise, erschwert noch durch Sprachbarrieren, ohne große Schwierigkeiten klappt. Unser ganz besonderer Dank gebührt in diesem Zusammenhang den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern, ohne deren Engagement die Arbeit vor Ort nicht vorstellbar wäre. Kaum jemand hat den Deutschen diese unkonventionelle Aufnahmebereitschaft zugetraut. Es kann aber auch nicht unerwähnt bleiben, daß unsere Gesellschaft durch diesen Umstand regelrecht vor eine Zerreißprobe gestellt wird und unsere Regierenden einen Umgang mit der Situation finden müssen, der von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung dauerhaft getragen wird.

Auf diese großen Ereignisse ist der Einfluss des Einzelnen gering, aber sein Wahlrecht wahrzunehmen, sollte 
eine Selbstverständlichkeit sein.

Im Kleinen sind die Möglichkeiten des Einzelnen viel größer: Bringen sie sich ein, z.B. in die Vereinsarbeit, äußern Sie Ihre Meinung, in Steinhorst bieten sich dazu die Bürgerfragestunden in den Ratssitzungen und das Koschale eeten an. Und selbstverständlich steht Ihnen das Gemeinde- büro für Anregungen, Fragen und 
natürlich auch Kritik offen.

Eine ganz persönliche Erfahrung lautet: Steigern Sie Ihr persönliches Wohlbefinden durch Verschenken. Das muß nichts Materielles sein, knapp sind heute eher Zeit, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit im täglichen Umgang (in unserer Gemeinde letzteres zum Glück noch nicht).

Nutzen Sie die ruhigen Tage zum Entspannen, zum
 Nachdenken und pflegen Sie Familie 
und Freundschaften.

Der Rat und die Verwaltung der Gemeinde Steinhorst bedanken sich ganz herzlich bei allen ehrenamtlichen Tätigen und wünscht Ihnen und Ihren Familien ein schönes Weihnachtsfest und 
alles Gute im Neuen Jahr.


Klaus-Hinrich Singer
Bürgermeister





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