Dienstag, 12. Januar 2021

Wiedervernässung im Jafel - 2. Teil

 

Königsdamm Foto Meike Müller

Bereits Anfang November starteten die ersten Baumaßnahmen am Jafelbach, welche im Dezember 2020 abgeschlossen wurden. In diesem ersten Bauabschnitt wurden vor allem vorbereitende Maßnahmen für die Wiedervernässung des Moorkörpers entlang des Jafelbachs umgesetzt. Geplant ist, den Jafelbach in sein ursprüngliches Bett zurück zu verlegen und Entwässerungsgräben zu verschließen. Das Ziel: Der ursprüngliche Bachverlauf führt das Wasser aus dem Gebiet langsamer ab, sodass auch der Grundwasserspiegel im Gebiet angehoben und es insgesamt nasser wird.

Östlich des Königsdamms befinden sich bereits solche wiedervernässten Flächen. Allerdings macht der Königsdamm seinem Namen „Damm“ hier alle Ehre: er verhindert den Abfluss in die westlich gelegenen Bereiche. Um Abhilfe zu schaffen, wurden sogenannte Sickerdurchlässe in den Königsdamm eingebaut. Sie ermöglichen, dass der Weg wie bisher genutzt werden, aber auch Wasser durch den Wegkörper fließen kann. Gleichzeitig verhindern diese Bauwerke, dass der östliche Bereich komplett entwässert wird.

Im Rahmen des ersten Bauabschnittes wurden Furten im Jafel-, Bohl- und Plattenweg sowie Großdurchlässe im Langen Damm eingesetzt und es fanden Bauarbeiten an Wegen statt. Durch exakte Höhensteuerung werden nur noch extreme Hochwässer abgeführt und der Rest verbleibt dem Moor.

Das Ende des Jahres 2020 bedeutet allerdings nicht das Ende der Bemühungen um eine Wiedervernässung der Moore: In einem zweiten Bauabschnitt sollen ab Sommer 2021 Teile des Jafelbachs verfüllt und der alte Bachverlauf reaktiviert werden. Nach der Klärung von ausstehenden Eigentumsfragen hofft das Projekt sich dem größeren und wichtigen Kucksmoor ebenfalls zu wenden zu können: Der Kucksmoorgraben soll einen neuen Durchlass unter der OHE Strecke bekommen und auch hier soll eine Wiedervernässung durch eine neue Steuerung der Wasserstände eingeleitet werden.

Damit bietet das Projekt eine einmalige Chance unser Wasser in der Landschaft zu halten, CO2 zu binden und die Artenvielfalt in unserer Region zu schützen.

 Bericht vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zur Veröffentlichung auf dem Steinhorster Blog

 

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