Montag, 23. Dezember 2019

Weihnachtsgruß vom Bürgermeister Klaus-Hinrich Singer


Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger der Gemeinde Steinhorst,

da sich auch das Jahr 2019 schon wieder dem Ende zuneigt, wird es Zeit einmal einige Dinge Revue passieren zu lassen und auch einen Ausblick auf 2020 zu wagen.
Es scheint sich immer mehr zu bestätigen, daß man nur in die USA schauen muß, um die Entwicklung in Europa mit einer gewissen Zeitverzögerung voraussagen zu können. Politik orientiert sich zunehmend an Stimmungen, Fakten treten in den Hintergrund. Stimmungen wiederum werden mit Bildern erzeugt. Komplexe Zusammenhänge zu erklären und Abwägungen vorzunehmen, welche Konsequenzen bestimmte Entscheidungen nach sich ziehen, ist einem Teil der Bevölkerung scheinbar zu mühsam und der großen Politik fehlt der Mut, unpopuläre Wahrheiten auszusprechen. Unsere Energieversorgung wird sich jedenfalls mit den bislang getroffenen Entscheidungen nicht aufrechterhalten lassen und es wird auch nicht möglich sein, die Mobilität rein elektrisch darzustellen, das geben unsere Stromnetze bei weitem nicht her, zudem ist unser Strommix nicht nachhaltig. Die dezentrale Erzeugung von Strom und Wasserstoff wäre sinnvoll. Dazu müßte neben der Photovoltaik die Windkraft ausgebaut werden. Der für uns zuständige Regionalverband hat es aber nicht geschafft, in den letzten acht Jahren auch nur eine Vorrangfläche zwischen Goslar und Bokel auszuweisen. Da kann man schon mal auf die Idee kommen, die Kompetenzen auf eine Ebene zurückzuholen, die es kann, beispielsweise zum Landkreis. Die Windbranche hat in Deutschland massiv Kapazitäten abgebaut, wenn der Ausbau irgendwann einmal wieder hochgefahren werden soll, sind Know How und ausführende Firmen Mangelware. Der öffentlichen Hand fehlt es hier eindeutig an Kontinuität und wirtschaftlichem Sachverstand.
So ließen sich noch weitere Bereiche beleuchten, vieles an der Politik von Land und Bund scheint mir von der Stadt her gedacht, 2/3 der Bevölkerung leben aber außerhalb von Großstädten. Gern würde ich noch die Verteufelung des Diesels, die Wolfsproblematik oder auch Landwirtschaftspolitik erörtern, das würde diesen Rahmen aber bei weitem sprengen.
Es gibt aber auch erfreuliches zu berichten: der Landkreis Gifhorn wird mit der eigens gegründeten Firma Giffinet die Breitbandversorgung zukunftsweisend ausbauen. Aufgrund der Förderrichtlinien ( 20 Mio € wurden eingeworben ) dürfen zunächst nur die Gebiete erschlossen werden, die mit weniger als 30 Mbit versorgt sind. Das Netz, welches jetzt gebaut wird, ist aber leistungsfähig genug, weitere Ausbauschritte aufzunehmen.
 
Die Samtgemeinde Hankensbüttel hat an die vorhandene Kita in Steinhorst eine Krippe angebaut. Somit ist bei uns eine Ganztagesbetreuung vom Krippenalter bis zur vierten Klasse gewährleistet. Zudem wird über einen Waldkindergarten im Bereich Steinhorst beraten, diese Idee wurde im Schulausschuss der Samtgemeinde sehr wohlwollend beraten.
In unserer Gemeinde war und ist die rege Bautätigkeit augenfällig. Sechs Bushaltestellen sind bereits umgebaut. Die Ortsdurchfahrt Räderloh wird durch den Landkreis erneuert, hier ist die Gemeinde zuständig für die Nebenanlagen. Vom 20. Januar bis in den Mai hinein wird die Straße dann für die Bautätigkeiten voll gesperrt.

Wir haben weiterhin zwei Grundstücke in Steinhorst erworben und die aufstehenden Häuser abreißen lassen. Die Förderanträge für den Bau der Arztpraxis und die Erweiterung des innerörtlichen Wegenetzes sind gestellt, werden aber nicht vor April beschieden.
Wir haben Heines Gasthof zur Sicherung des Standorts erworben, mittlerweile aber schon an die EDEKA weiterverkauft, die jetzt parallel am Abriss der Gebäude und an der Erstellung von Gutachten zur Erlangung der Baugenehmigung für einen Frischemarkt arbeitet.

Die Nachfrage nach Bauland hat im letzten Jahr stark angezogen, so daß wir an der Ausweisung neuer Flächen arbeiten. Für den Erhalt unserer Infrastruktur brauchen wir auch Zuzüge und Grundstücke für junge Steinhorster.
Wirklich schön ist es, daß es in unserer Gemeinde eine Vielzahl von Menschen gibt, die sich ehrenamtlich engagieren. Der Betrieb des Bades wäre anders wohl nicht darstellbar. Aber auch an vielen Ecken in unserer Gemeinde sähe es ohne freiwillig erbrachte Pflege weniger schön aus. Ausdrücklich erwähnen möchte ich aber auch die Vereinsarbeit. Ohne die Gemeinschaft in Vereinen und Verbänden würde ja erheblich etwas fehlen. Wir sind eben kein „Schlafdorf“ im Speckgürtel von Braunschweig oder Wolfsburg, und das soll auch so bleiben.

Diese Zeilen könnten Sie ohne das Engagement unseres rasenden Reporters Hansi Müller so nicht lesen. Durch ihn bleiben wir immer auf dem neuesten Stand.

Beim Rat der Gemeinde Steinhorst möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken. Wir haben in diesem Jahr einige sehr weitreichende Entscheidungen getroffen, und wir brauchen keine acht Jahre dazu. 
 
Wir wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern ein besinnliches Weihnachtsfest und Alles Gute im Neuen Jahr. 

 
Für die Gemeinde Steinhorst, Klaus Hinrich Singer

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