Sehr
geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger der Gemeinde Steinhorst,
da
sich auch das Jahr 2019 schon wieder dem Ende zuneigt, wird es Zeit
einmal einige Dinge Revue passieren zu lassen und auch einen Ausblick
auf 2020 zu wagen.
Es
scheint sich immer mehr zu bestätigen, daß man nur in die USA
schauen muß, um die Entwicklung in Europa mit einer gewissen
Zeitverzögerung voraussagen zu können. Politik orientiert sich
zunehmend an Stimmungen, Fakten treten in den Hintergrund. Stimmungen
wiederum werden mit Bildern erzeugt. Komplexe Zusammenhänge zu
erklären und Abwägungen vorzunehmen, welche Konsequenzen bestimmte
Entscheidungen nach sich ziehen, ist einem Teil der Bevölkerung
scheinbar zu mühsam und der großen Politik fehlt der Mut,
unpopuläre Wahrheiten auszusprechen. Unsere Energieversorgung wird
sich jedenfalls mit den bislang getroffenen Entscheidungen nicht
aufrechterhalten lassen und es wird auch nicht möglich sein, die
Mobilität rein elektrisch darzustellen, das geben unsere Stromnetze
bei weitem nicht her, zudem ist unser Strommix nicht nachhaltig. Die
dezentrale Erzeugung von Strom und Wasserstoff wäre sinnvoll. Dazu
müßte neben der Photovoltaik die Windkraft ausgebaut werden. Der
für uns zuständige Regionalverband hat es aber nicht geschafft, in
den letzten acht Jahren auch nur eine Vorrangfläche zwischen Goslar
und Bokel auszuweisen. Da kann man schon mal auf die Idee kommen, die
Kompetenzen auf eine Ebene zurückzuholen, die es kann,
beispielsweise zum Landkreis. Die Windbranche hat in Deutschland
massiv Kapazitäten abgebaut, wenn der Ausbau irgendwann einmal
wieder hochgefahren werden soll, sind Know How und ausführende
Firmen Mangelware. Der öffentlichen Hand fehlt es hier eindeutig an
Kontinuität und wirtschaftlichem Sachverstand.
So
ließen sich noch weitere Bereiche beleuchten, vieles an der Politik
von Land und Bund scheint mir von der Stadt her gedacht, 2/3 der
Bevölkerung leben aber außerhalb von Großstädten. Gern würde ich
noch die Verteufelung des Diesels, die Wolfsproblematik oder auch
Landwirtschaftspolitik erörtern, das würde diesen Rahmen aber bei
weitem sprengen.
Es
gibt aber auch erfreuliches zu berichten: der Landkreis Gifhorn wird
mit der eigens gegründeten Firma Giffinet die Breitbandversorgung
zukunftsweisend ausbauen. Aufgrund der Förderrichtlinien ( 20 Mio €
wurden eingeworben ) dürfen zunächst nur die Gebiete erschlossen
werden, die mit weniger als 30 Mbit versorgt sind. Das Netz, welches
jetzt gebaut wird, ist aber leistungsfähig genug, weitere
Ausbauschritte aufzunehmen.
Die
Samtgemeinde Hankensbüttel hat an die vorhandene Kita in Steinhorst
eine Krippe angebaut. Somit ist bei uns eine Ganztagesbetreuung vom
Krippenalter bis zur vierten Klasse gewährleistet. Zudem wird über
einen Waldkindergarten im Bereich Steinhorst beraten, diese Idee
wurde im Schulausschuss der Samtgemeinde sehr wohlwollend beraten.
In
unserer Gemeinde war und ist die rege Bautätigkeit augenfällig.
Sechs Bushaltestellen sind bereits umgebaut. Die Ortsdurchfahrt
Räderloh wird durch den Landkreis erneuert, hier ist die Gemeinde
zuständig für die Nebenanlagen. Vom 20. Januar bis in den Mai
hinein wird die Straße dann für die Bautätigkeiten voll gesperrt.
Wir
haben weiterhin zwei Grundstücke in Steinhorst erworben und die
aufstehenden Häuser abreißen lassen. Die Förderanträge für den
Bau der Arztpraxis und die Erweiterung des innerörtlichen Wegenetzes
sind gestellt, werden aber nicht vor April beschieden.
Wir
haben Heines Gasthof zur Sicherung des Standorts erworben,
mittlerweile aber schon an die EDEKA weiterverkauft, die jetzt
parallel am Abriss der Gebäude und an der Erstellung von Gutachten
zur Erlangung der Baugenehmigung für einen Frischemarkt arbeitet.
Die
Nachfrage nach Bauland hat im letzten Jahr stark angezogen, so daß
wir an der Ausweisung neuer Flächen arbeiten. Für den Erhalt
unserer Infrastruktur brauchen wir auch Zuzüge und Grundstücke für
junge Steinhorster.
Wirklich
schön ist es, daß es in unserer Gemeinde eine Vielzahl von Menschen
gibt, die sich ehrenamtlich engagieren. Der Betrieb des Bades wäre
anders wohl nicht darstellbar. Aber auch an vielen Ecken in unserer
Gemeinde sähe es ohne freiwillig erbrachte Pflege weniger schön
aus. Ausdrücklich erwähnen möchte ich aber auch die Vereinsarbeit.
Ohne die Gemeinschaft in Vereinen und Verbänden würde ja erheblich
etwas fehlen. Wir sind eben kein „Schlafdorf“ im Speckgürtel von
Braunschweig oder Wolfsburg, und das soll auch so bleiben.
Diese
Zeilen könnten Sie ohne das Engagement unseres rasenden Reporters
Hansi Müller so nicht lesen. Durch ihn bleiben wir immer auf dem
neuesten Stand.
Beim
Rat der Gemeinde Steinhorst möchte ich mich an dieser Stelle
ausdrücklich für die konstruktive und vertrauensvolle
Zusammenarbeit bedanken. Wir haben in diesem Jahr einige sehr
weitreichende Entscheidungen getroffen, und wir brauchen keine acht
Jahre dazu.
Wir
wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern ein besinnliches
Weihnachtsfest und Alles Gute im Neuen Jahr.
Für
die Gemeinde Steinhorst, Klaus Hinrich Singer